Nach dem Frühstück untersuchten die Forscher über einen Zeitraum von vier Stunden, wie gut sich die Blutgefäße in den Fingern der Probanden an schnelle Änderungen des Blutflusses anpassen konnten. Sie simulierten diese Druckänderungen mithilfe einer Blutdruckmanschette. Wenn Gefäßwände nicht oder nur schwach auf derartige Änderungen im Durchfluss reagieren, gilt das als frühes Warnsignal für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Das Ergebnis war eindeutig: Der Konsum von phenolreichem Olivenöl verbesserte die Anpassungsfähigkeit der Gefäßwände an schnelle Schwankungen der Blutmenge. Kein Effekt zeigte sich dagegen nach der Einnahme von phenolarmem Öl. Die Wissenschaftler untersuchten außerdem, ob der unterschiedliche Phenolgehalt auch einen Einfluss auf bestimmte Substanzen im Blutserum hat. Dabei zeigte sich, dass phenolreiches Olivenöl die Menge an Stickstoffmonoxid erhöht ? eine Verbindung, die die Blutgefäße erweitert. Außerdem reduziert es den durch reaktive Sauerstoffverbindungen ausgelösten oxidativen Stress, der zu den Hauptursachen für Herzinfarkt zählt.
Wie sich eine fettreiche Mahlzeit auf die Blutzirkulation auswirkt, hängt also von der Art des enthaltenen Fettes ab. Nahrungsmittel wie Hamburger oder Pommes, die reich sind an anderen Fetten als Olivenöl, verschlechtern die Dehnfähigkeit der Gefäßwände und damit die Blutzirkulation. Konsumenten sollten daher nach Olivenölsorten greifen, die mit “virgin” oder “extra virgin” bezeichnet werden: Sie weisen den höchsten Phenolgehalt auf.