In der ästhetischen Chirurgie sind Laser schon heute ein wichtiges Werkzeug. In Zukunft könnten sie jedoch auch zur Behandlung von Akne und Zellulite eingesetzt werde: Ausgesendet von einem so genannten Freie-Elektronen-Laser (FEL) durchdringt die Wärmestrahlung bestimmter Wellenlängen ohne Nebenwirkungen die obersten Hautschichten und verbrennt gezielt das Fettgewebe. Erste Versuche an menschlichem Fettgewebe, das zuvor operativ aus einem Körper entfernt wurde, und Schweinehaut verliefen vielversprechend. Ihre Ergebnisse präsentieren die Forscher von der Thomas Jefferson National Accelerator Facility (Jefferson Lab) in Newport News zusammen mit Ärzten des Wellman Center for Photomedicine an der Harvard Medical School auf der Jahrestagung der American Society for Laser Medicine and Surgery in Boston.
“Wir wollen selektiv die Talgdrüsen mit der Laserstrahlung erreichen”, sagt Greg Adams vom Jefferson Lab. Besonders geeignet sind dabei bestimmte Wellenlängen im Infrarotbereich (915, 1210 und 1720 Nanometer Wellenlänge). Diese haben die Eigenschaft, dass sie Fettmoleküle eher aufheizen als Wasser. Und bei Akne und Cellulite liegen die Talgdrüsen sowie die Fettzonen nur wenige Millimeter unter der Haut. Allerdings konnten die ersten Versuche nur mit dem speziellen FEL durchgeführt werden, da dieser in einem Bereich zwischen 800 und 2600 Nanometern alle Wellenlängen in der gewünschten Intensität liefert. Für Anwendungen in Krankenhäusern gilt es, kleinere Laser zu entwickeln, die genau die gewünschte Strahlungschakrakteristik zeigen.
Bis zur einer klinischen Anwendung beim Menschen stehen jedoch noch zahlreiche Vorversuche aus. So muss eine Schädigung des umliegenden, gesunden Gewebes ausgeschlossen werden. Doch verläuft die Testphase erfolgreich, könnte diese Lasertechnik aufwändige, operative Eingriffe der plastischen und ästhetischen Chirurgie ersetzen.
Jan Oliver Löfken
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