Schon in der zweiten Generation geht die Al-Sayyid-Sprache über das einfache Bezeichnen von Gegenständen, Personen und Eigenschaften hinaus, entdeckten die Wissenschaftler bei der Beobachtung von acht Mitgliedern der Gemeinschaft. Die Sprache weist deutliche grammatikalische Strukturen auf, die es ermöglichen, Beziehungen zwischen verschiedenen Objekten auszudrücken. Die Sätze folgen dabei relativ strikt der Ordnung Subjekt ? Objekt ? Prädikat, und näher bezeichnende Adjektive oder Zahlwörter stehen prinzipiell hinter dem Substantiv. Da diese Struktur weder im Arabischen noch in der israelischen oder jordanischen Zeichensprache vorkommt, schließen die Forscher, dass die Al-Sayyid-Sprache ohne jeden äußeren Einfluss entstanden ist.
Die Zeichensprache ist nach Ansicht der Wissenschaftler deswegen einzigartig, weil sie vollständig natürlich in einer stabilen Gemeinschaft gewachsen ist und nicht aus der Verschmelzung anderer, bereits existierender Sprachen entstand. Sie wird nicht in einer schulischen Umgebung erlernt, sondern innerhalb der Familien weitergegeben. Ihre Entstehung könnte daher ein Modell dafür sein, wie sich die ersten menschlichen Sprachen entwickelt haben. Die Bildung grammatikalischer Strukturen in einer derart frühen Phase der Sprachentwicklung spiegele dabei die Neigung des menschlichen Geistes wider, ein Kommunikationssystem zu strukturieren, um damit Zusammenhänge auch unabhängig vom Kontext beschreiben zu können.