Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Wie ein Helm Gehirnerschütterungen feststellen kann

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Wie ein Helm Gehirnerschütterungen feststellen kann
Ein computerunterstützter Helm kann innerhalb weniger Minuten diagnostizieren, ob ein Schlag gegen den Kopf eine Gehirnerschütterung ausgelöst hat oder nicht: Mithilfe eines Kopfhörers und einer Datenbrille schafft das System namens DETECT eine virtuelle Realität, die beim Träger Defizite bei Reaktionszeit oder Kurzzeitgedächtnis aufdecken kann. Der Helm kann praktisch überall verwendet werden und ermöglicht eine Diagnose auch ohne geschultes Personal. Dadurch ist er beispielsweise für den Einsatz in Notaufnahmen, bei Sportwettkämpfen oder bei Mannschaftsspielen geeignet.

Selbst bei einer leichten Gehirnerschütterung kann ein zweiter Schlag gegen den Kopf schwerwiegende Folgen haben und bleibende Schäden verursachen. Daher sollte beispielsweise ein Fußballspieler nach einem Zusammenstoß auf keinen Fall weiterspielen, wenn er eine Gehirnerschütterung hat. Ist sein Gehirn dagegen nicht in Mitleidenschaft gezogen, steht einem weiteren Einsatz nichts im Wege. Eine schnelle Diagnose vor Ort ist jedoch bislang nicht möglich: In Zweifelsfällen muss der Verletzte in ein Krankenhaus eingeliefert werden, wo er einer ganzen Reihe von aufwändigen Tests unterzogen wird. Diese Prozedur dauert im Allgemeinen mehrere Stunden.

Das DETECT-System kann dagegen direkt auf dem Spielfeld eingesetzt werden: Der Verletzte setzt einfach den Helm auf, bekommt zusätzlich eine Art Joystick in die Hand und wird damit durch eine Reihe von virtuellen Tests geführt. So sieht er beispielsweise Gruppen von Wörtern, weiße Quadrate, die ihre Position verändern und verschiedene Formen in unterschiedlichen Farben und Mustern. Gleichzeitig bekommt er über Kopfhörer Anweisungen, auf die er durch Knopfdruck reagieren soll. Anhand der dabei gemessenen Reaktionszeiten kann das System sofort bestimmen, ob eine Hirnschädigung vorliegt oder nicht. Der gesamte Test inklusive Auswertung dauert lediglich sieben Minuten.

Momentan wird das System auf seine Eignung in Notaufnahmen getestet. In der nächsten Testphase soll es dann bei Sportereignissen eingesetzt werden. Kommerziell erhältlich sein soll es in etwa drei bis fünf Jahren.

New Scientist, 30. April, S. 25; Projekt von Michelle LaPlaca ( Georgia Institute of Technology) und David Wright

Anzeige
ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Hy|per|glyk|ä|mie  auch:  Hy|per|gly|kä|mie  〈f.; –; unz.; Med.〉 vermehrter Blutzuckergehalt; … mehr

Theo|go|nie  〈f. 19; unz.; grch. Philos.〉 Lehre von der Abstammung der Götter [<grch. theos … mehr

Y–Chro|mo|som  〈[–kro–] n. 11; Genetik〉 eines der beiden geschlechtsbestimmenden Chromosomen; Ggs X–Chromosom … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige