Das Mittel habe gleich mehrere Vorteile, betonen die Entwickler. So sei die Unfruchtbarkeit reversibel, so dass der Rüde nach Ablauf der sechs Monate problemlos wieder für die Zucht eingesetzt werden könne. Auch sei für das Einsetzen des Implantats lediglich ein winziger Eingriff nötig, für den nicht einmal eine Narkose benötigt wird. Bisher seien außerdem keine Nebenwirkungen beobachtet worden. Wissenschaftler geben allerdings zu bedenken, dass es noch keine Erfahrungen beim längerfristigen Gebrauch solcher Mittel gebe. Auf Dauer könnte es ähnlich wie bei den oralen Varianten, die es bereits seit Jahren gibt, zu Komplikationen wie beispielsweise Tumorerkrankungen oder Infektionen kommen, glaubt etwa David McDowell vom britischen Tierschutzverein.
Während das Mittel in Australien und Neuseeland schon seit einigen Jahren erhältlich ist, steht die Zulassung in Europa und den USA noch aus. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMEA hat jedoch bereits eine Empfehlung ausgesprochen, das Implantat zuzulassen, so dass innerhalb der nächsten Wochen mit einer Markteinführung gerechnet werden kann. Über die Kosten gibt es allerdings noch keine Angaben. In Australien kostet eine Halbjahresdosis aktuell umgerechnet zwischen 35 und 55 Euro.
In Zukunft will Peptech ähnliche Präparate auch für Katzen und weibliche Hunde entwickeln, berichtet der „New Scientist“. Auch der Einsatz bei anderen Tierarten, etwa in Zoos für die Geburtenkontrolle, werde derzeit geprüft. Seit kurzem ist in Australien außerdem ein Implantat erhältlich, dessen Wirkung zwölf statt der bisherigen sechs Monate anhält.