Nordin und ihre Kollegen hatten 52 Patienten mit Magendarmkrebs, die nach einer Operation als geheilt galten, sowie 33 Betroffene im fortgeschrittenen Stadium und 26 ihrer Ehegatten kurz nach der Diagnose und mehrere Monate danach befragt. Die Patienten sollten die Wichtigkeit von Werten und Zielen, wie gute Partnerbeziehungen, Unabhängigkeit, Hobbys, Kommunikation, finanzielle Sicherheit, Religion und Gesundheit einschätzen. Parallel dazu untersuchten die Ärzte den Grad ihrer Ängste und Depressionen. „Gibt es große Unterschiede zwischen dem was man glaubt, erreicht zu haben und den Lebenszielen, dann nehmen Ängste und Depressionen zu“, erklärt Nordin.
Die Forscher stellten fest, dass Angstgefühle und emotionale Tiefs bei den Patienten nach und nach abnahmen, denn die Betroffenen fingen an, ihre bisherigen Idealvorstellungen vom Leben den Umständen anzupassen. Am wichtigsten wurde für sie die Kommunikation mit anderen. Für Ehegatten stellte sich die Situation schwieriger dar. Mit den Abstrichen an Lebensqualität, die die Krankheit des Partners von ihnen forderte, wollten sie sich nicht abfinden. Denn sie waren gesundheitlich nach wie vor in der Lage, ihre Ziele zu erreichen. Ihre Ängste und Depressionen wurden immer größer. Dies untermauern frühere Studien, die zeigten, dass Ehepartner von Krebskranken mehr psychischen Stress erleiden als die Betroffenen selbst.