An diese Pore kann nun ein weiteres Protein des Bakteriums namens “lethal factor” (tödlicher Faktor) ankoppeln. Sobald dies geschieht, verwandelt sich die Pore in eine Einbahnstraße ? Ionen können nun nur noch von außen nach innen fließen und nicht umgekehrt. Mithilfe einer Überwachung des Ionenstroms lässt sich diese Anlagerung und damit winzige Mengen von Anthrax-Proteinen einer Konzentration von nur 10 Pikomol pro Liter nachweisen.
Antikörper gegen die Anthrax-Erreger scheinen genau die Bindung dieser zwei Moleküle zu behindern. Die Forscher hoffen daher, dass ihr Verfahren zur Überprüfung der Wirksamkeit zukünftiger Medikamente dienen kann. Kasianowicz weist auch darauf hin, dass der gewöhnliche Anthraxtest, bei dem die zu untersuchende Probe in lebendiges Gewebe injiziert werden muss, im Gegensatz zu der neuen Methode erst nach mehreren Tagen einen eindeutigen Befund liefert. Die Forscher wollen nun darangehen, ihr Verfahren auf andere Bakterien zu erweitern.