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Wie man innere Konflikte vermeidet

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Wie man innere Konflikte vermeidet
Wer sich einmal zwischen zwei gleichwertigen Dingen entschieden hat, dem erscheint im Nachhinein die verschmähte Variante oft weniger gut als zuvor. Das schließen amerikanische Forscher aus Versuchen mit Kleinkindern und Affen. Durch dieses Verhalten wird vermieden, dass Menschen noch lange damit hadern, etwas eigentlich Gleichwertiges nicht erhalten zu können, erklären die Forscher. Da Kleinkinder und Affen dieses Verhalten gleichermaßen zeigen, müsse es schon früh in der menschlichen Evolution entstanden sein.

Die Wissenschaftler befragten zunächst dreißig vierjährige Kinder, wie gut ihnen verschiedene Aufkleber mit Delfinen oder Maikäfern gefielen. Anschließend mussten die Kinder sich zwischen zwei Aufklebern entscheiden, die sie zuvor als gleich schön bewertet hatten. In einem zweiten Versuch hatten die Kinder die Wahl zwischen dem zunächst nicht erhaltenen Exemplar und einem dritten Aufkleber. Dabei entschieden sich die Kinder deutlich häufiger für den neuen Aufkleber, obwohl er ihnen zuvor nicht besser gefallen hatte als die beiden anderen. Im Nachhinein beurteilten die Kinder den nicht erhaltenen Aufkleber somit als nicht mehr so schön wie zu Beginn des Versuches, erklären die Wissenschaftler. Kinder, die sich vorher nicht entscheiden mussten, zeigten im zweiten Versuchsteil hingegen keine besondere Vorliebe für einen der beiden Aufkleber.

Ähnlich wie Kinder verhalten sich auch Kapuzineraffen: Die Forscher wählten zunächst Bonbons in drei verschiedenen Farben aus, die den Tieren in einem ersten Test gleich gut gefallen hatten. Anschließend mussten die Affen sich zwischen zwei der Bonbons entscheiden. In einem dritten Test konnten sie noch einmal wählen zwischen dem zuvor zurückgewiesenen und dem dritten Bonbon. Die Tiere entschieden sich dabei meist für das neue Bonbon, erklären die Forscher. Das zeige, dass auch den Affen das zurückgewiesene Bonbon nun nicht mehr so gut gefiel wie zu Beginn der Experimente.

Mit diesem Verhalten vermeiden sowohl Kinder als auch Affen innere Konflikte, die entstehen, wenn von zwei gleichwertigen Varianten eine ausgewählt werden muss, erklären die Wissenschaftler. Die Versuchsteilnehmer passten dabei ihre Beurteilung der Aufkleber und Bonbons gewissermaßen an ihre vorherige Entscheidung an. Da Affen und Kleinkinder sich weitgehend gleich verhielten, müsse sich diese Eigenschaft schon relativ früh in der menschlichen Evolution entwickelt haben und sei unabhängig davon, wie viele Entscheidungen die Versuchsteilnehmer in ihrem bisherigen Leben bereits treffen mussten.

Louisa Egan (Yale-Universität) et al.: Psychological Science, Bd. 18, Nr. 11 ddp/wissenschaft.de ? Anja Basters
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