Die Forscher um Simon Blanford haben nun ein Spray hergestellt, das den Pilz Beauveria bassiana enthält. Mit diesem Pilzspray besprühten sie entweder die Anophelesmücken direkt oder behandelten Käfignetze, in denen die Moskitos eingeschlossen waren. In beiden Fällen waren nach 14 Tagen mehr als 90 Prozent der Insekten tot. Dies entspricht genau dem Zeitraum, den die Plasmodien benötigen, um infektiös zu werden.
Die Infektion der Mücken erfolgt innerhalb weniger Stunden allein durch einen äußerlichen Kontakt mit den Pilzen, erklärt Blanford. Die Pilze durchdringen die Körperdecke der Insekten und vermehren sich in deren Inneren. Zur effektiven Bekämpfung genügt es daher, beispielsweise die Wände mit dem Mittel zu besprühen, wo sich die Insekten nach ihrem blutigen Mahl häufig niederlassen. Zudem hält die Wirkung des Pilzsprays über Wochen an, so dass nur selten nachbehandelt werden muss.
Ein ähnlicher Ansatz hat sich bereits unter Alltagsbedingungen in Tansania bewährt: Das internationale Forscherteam um Ernst Jan-Scholte von der Universität Wageningen in den Niederlanden behandelte Baumwolltücher mit einem Pilz, der momentan gegen Heuschrecken eingesetzt wird. Die Tücher wurden in den Häusern der Einheimischen aufgehängt. Rund ein Viertel der Mücken konnte dadurch mit dem Pilz infiziert und abgetötet werden. Bereits diese geringe Ausbeute reduzierte die Menge an infektiösen Mückenstichen pro Person um mehr als 75 Prozent, betonen die Forscher ebenfalls in Science (Bd. 308, S. 1641).
Simon Blanford ( Universität in Edinburgh) et al.: Science, Vol. 308, S. 1638