Selen ist ein essentielles Spurenelement. Essentiell heißt in diesem Zusammenhang: Es ist lebenswichtig. Allerdings kann der Körper Selen nicht selbst herstellen, es muss über die Nahrung zugeführt werden. Das im Erdreich vorhandene Selen wird von Pflanzen aufgenommen und gespeichert, wir Menschen verzehren diese Pflanzen (oder Tiere, die diese Pflanzen fressen) und decken auf diese Weise unseren Bedarf. So zumindest die Theorie – oder vielmehr: die Vergangenheit.
Denn heutzutage sind viele Böden auf der Welt ausgesprochen arm an Selen – eine Folge des Klimawandels. Daher nehmen die Deutschen zu wenig von dem Spurenelement auf: Statt der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen 60 Mikrogramm (µg) Selen pro Tag kommen wir im Schnitt nur auf knapp 40 µg.
Die häufigsten Symptome bei Selenmangel
Die folgenden Symptome können auf einen Selenmangel hindeuten:
- Krankheitsanfälligkeit
- Fingernägel mit weißen Flecken
- schuppige und blasse Haut
- Haarausfall
- Störung der Leber
- Muskelschwäche/Gelenkbeschwerden
- Bluthochdruck und weitere Herzprobleme
- Müdigkeit
- Unfruchtbarkeit bei Männern
Problematisch ist die Tatsache, dass viele dieser Symptome auch auf andere Beschwerden hindeuten können, etwa Vitaminmangel oder Stress.
Warum Selen für den Körper so wichtig ist
Die Bedeutung von Selen für den Körper ist nicht zu unterschätzen:
- Selen hat eine antioxidative Wirkung und schützt vor freien Radikalen, die Krankheiten und den Alterungsprozess beschleunigen. Selen gilt als natürliche Waffe gegen Krebs.
- Selen reguliert den Schilddrüsenstoffwechsel und stärkt die Abwehrkräfte.
- Die Wirkung von Selen auf die Immunisierung hilft nicht nur gegen Infekte, sondern auch der Bindung von giftigen Schwermetallen.
- Selen hat eine Schutzwirkung auf die Leber.
- Selen bestimmt die Spermienproduktion.
- Selen unterstützt die Muskelfunktion (die Herzmuskelerkrankung Keshan-Syndrom tritt nur bei massivem Selenmangel auf).
- Selen sorgt für gesunde Haut, Haare und Nägel.
Wer ist besonders gefährdet?
Insgesamt leiden mehr Frauen als Männer unter Selenmangel – ihr geringerer Fleischkonsum könnte einer der Gründe sein. Deshalb sind auch Vegetarier und Veganer besonders gefährdet. Weitere Risikogruppen sind:
- Menschen, die regelmäßig Tabak und Alkohol zu sich nehmen.
- Menschen mit einseitiger Ernährung (durch Diäten, regelmäßiges Fasten etc.)
- Patienten mit chronischen Darmproblemen (Durchfall etc.)
Lebensmittel mit viel Selen
Eine ausgeglichene und vollwertige Nahrung führt dem Körper in der Regel genug Selen zu. Zu den Lebensmitteln mit besonders viel Selen zählen unter anderem: Fisch, Fleisch, Leber, Eier, Getreideprodukte, Sesam, Milch, Käse, Gemüse und Nüsse.
Mit Ergänzungsmitteln Selenmangel entgegenwirken
Zusätzlich werden spezielle Nahrungsergänzungsmittel angeboten, um den Konsum von Selen zu erleichtern. Beachten Sie dabei, dass eine regelmäßige Zufuhr von 100 bis 200 µg pro Tag als unbedenklich gilt. Darüber hinaus gehende Mengen müssen mit dem Arzt abgesprochen werden. Eine Überdosierung von Selen kann toxisch wirken, zum Beispiel auf die Leber.