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Wirkungspfad des Nervengiftes Botulin aufgedeckt

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Wirkungspfad des Nervengiftes Botulin aufgedeckt
Amerikanische Forscher konnten den Wirkungspfad eines der gefährlichsten Nervengifte entschlüsseln. Für das in der Medizin, aber auch in der biologischen Kriegsführung wichtige Gift „Botulin Neurotoxin B“ konnten sie mit Hilfe des neuen Wissens bereits ein Gegenmittel entwickeln, das sie im Tierversuch erfolgreich getestet haben. Über ihre Studien berichten die Wissenschaftler im Journal of Cell Biology (Ausg. vom 29. Sept. 03).

Schon länger ist bekannt, dass Botulinumtoxin Nervenzellen lahm legt, indem es die Produktion von Signalmolekülen unterbindet. Die Opfer einer Vergiftung können die Atemmuskeln nicht mehr bewegen und ersticken. Bisher war jedoch unklar, wie das Gift überhaupt in die Nervenzellen gelangt. Der Student Min Dong von der Universität Wisconsin-Madison fand nun heraus, dass ein Protein mit dem Namen Synaptotagmin das Gift durch die Wand von Nervenzellen ins Innere schleust, wo es seine tödliche Wirkung entfaltet.

Da das Botulinumtoxin gut an das Synaptotagmin bindet, konnten Dong und seine Kollegen ein Fragment dieses Proteins nutzen, um das Gift im Körper von Mäusen einzufangen und unschädlich zu machen, bevor es zu den Nervenzellen gelangte. Die Protein-Fragmente machten im Körper von Mäusen siebzig bis achtzig Prozent des Toxins unschädlich, wenn die Forscher diese injizierten, bevor die Tiere dem Gift ausgesetzt wurden.

Dong und seine Kollegen wollen nun untersuchen, welche Wirkungspfade von anderen Unterarten des Giftes eingeschlagen werden. Das Wissen könnte nicht nur in der biologischen Kriegsführung und bei der Abwehr von Terrorangriffen wichtig sein, sondern auch in der Medizin. Dort wird Botulinumtoxin vielseitig eingesetzt: um verkrampfte Muskeln zu entspannen, überaktive Schweißdrüsen an Händen und unter den Achseln zu behandeln oder als Mittel gegen Migräne.

ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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