Um nachzuweisen, dass die belgischen Wissenschaftler in ihrer Studie nur Ursache und Wirkung verwechselt haben, verwendete Simonsohn amerikanische Daten von Wahlkampfspenden. Da Amerikaner bei Parteispenden ihren Namen und ihre Firma offenlegen müssen, gelangte der Autor der Studie so an Angaben von über 400.000 Menschen.
Den Befund der Belgier konnte Simonsohn mit diesem Material prinzipiell durchaus bestätigen: Mehr als doppelt so viele Amerikaner, wie per Zufall zu erwarten wären, teilten den Anfangsbuchstaben ihres Nachnamens mit ihrer Firma. In einem zweiten Schritt betrachtete der Forscher jedoch nur Arbeiter, bei denen zwar der erste, nicht aber die ersten drei Buchstaben des Familiennamens mit dem Firmennamen übereinstimmten. Resultat: Der Initialieneffekt löste sich in Luft aus. Demnach ähnelt meist der gesamte Nachname dem Unternehmensnamen, statt dass nur die Initialen identisch sind.
Dieses Muster lässt sich laut dem Wirtschaftsexperten nicht mit einer Vorliebe für bestimmte Buchstaben erklären. Stattdessen heißen Beschäftigte und Firma schlicht deshalb oft ähnlich, weil die Arbeiter selbst oder ihre Familienangehörige den Betrieb so nannten, als sie ihn gründeten. Eine dritte Analyse spricht ebenfalls für diesen Schluss: Bei sehr großen Firmen verschwindet der Initialieneffekt ebenfalls. Im Bezug auf den einzelnen Mitarbeiter ist es unwahrscheinlicher, dass er die Firma gegründet hat oder mit dem Gründer verwandt ist, so Simonsohns Begründung.
Dem Wissenschaftler zufolge wiederlegen die Ergebnisse zwar nicht, dass Personen ähnlich benannte Objekte präferieren. Doch der Effekt sei möglicherweise nicht groß genug, um Lebensentscheidungen zu beeinflussen, sondern zeige sich eher bei unwichtigeren Wahlen wie die eines Weines.