Ebola- und Marburg-Viren gehören zu den tödlichsten bekannten Viren. Bis zu 80 Prozent der Infizierten sterben innerhalb weniger Tage. Forscher des U.S. Army Medical Research Institute of Infectious Diseases in Frederick haben nun Mechanismen der Ebola-Infektion aufgedeckt, die entscheidend zur Entwicklung eines Impfstoffes beitragen. Die Resultate erscheinen in der Märzausgabe des Journal of Experimental Medicine.
Bavari und Kollegen konnten aufklären, wo das Ebola-Virus eine humane Zelle ?betritt? und wieder ?verlässt?. Offenbar nutzt das Virus so genannte ?Lipid Rafts? als Ein- und Ausfallstor. Lipid Rafts ähneln Eisschollen, die in der Zellmembran schwimmen. Diese stabilen Schollen enthalten unter anderem Cholesterol sowie charakteristische Lipide und Membranproteine. Beim Verlassen der Wirtszelle umhüllt sich das Virus vorwiegend mit Lipid Rafts. Diese Lipidhülle schützt das Virus vermutlich.
Die Forscher konnten nun Ebola-Virus ähnliche Partikel erzeugen, die dieser Lipidhülle entsprechen. Die Partikel enthalten Virusantigene, aber kein Erbgut und sie sind nicht infektös. Virus ähnliche Partikel sind ideale Impfstoff-Kandidaten, da sie die spezifische Immunabwehr anregen können ? also Antikörper und Killerzellen.
Markus Batscheider
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