In ihren Arbeiten konnten die Forscher auch kürzlich geäußerte Bedenken anderer Teams ausräumen. Diese hatten behauptet, dass Zellen aus dem Knochenmark ein so großes Entwicklungspotenzial nur erreichen könnten, wenn sie sich mit embryonalen Stammzellen verschmelzen. (Lesen Sie dazu Potenzial adulter Stammzellen in Frage gestellt.) Die Wissenschaftler konnten nun aber zeigen, dass ihre so genannten Multipotenten Adulten Vorläuferzellen einen normalen Chromosomensatz beherbergen und somit nicht das Produkt einer Verschmelzung sind.
Damit sind die medizinischen Möglichkeiten für adulte Stammzellen wieder offen. Verfaillie schlägt vor, bei jeder Stammzellentherapie zu untersuchen, ob adulte oder embryonale Stammzellen wirksamer sind.
Gegen den Einsatz von embryonalen Stammzellen gibt es aber auch ethische Bedenken. Da zu deren Gewinnung wenige Tage alte Embryonen getötet werden müssen, halten viele den Einsatz der Zellen für unethisch.