Vor etwa 4.000 Jahren haben Menschen in Indien die wilden Vorfahren des Huhnes zum Haustier gemacht. Die sogenannten Bankivahühner haben ihre Energie allerdings noch nicht für eine tägliche Eiproduktion verschwendet ? sie legen unter normalen Umständen nur etwa 20 Eier im Jahr. In freier Wildbahn produzieren Vögel nämlich nach und nach nur so viele Eier, bis die für die jeweilige Art typische Gelegegröße erreicht ist, und beginnen dann zu brüten. Gehen die Eier verloren, sind viele Vögel in der Lage, das Nest durch neue Eier wieder aufzufüllen. Hühnervögel sind bei diesem Nachlegen besonders ausdauernd: Nimmt der Mensch ihnen die Eier weg, legen sie immer wieder neue ? so lässt sich die Eierproduktion steigern.
Einen Hahn brauchen Legehennen für die Eierproduktion übrigens nicht ? das Ei bleibt unbefruchtet. Das kommt zwar auch gelegentlich in der Natur vor, einige Vögel bekommen aber nur einen Eisprung, wenn auch ein Partner in der Nähe ist, damit sie keine Energie für taube Eier verschwenden.
Durch die jahrtausendelange Zucht hat der Mensch das Haushuhn für seine Zwecke immer weiter optimiert. ?Unsere Hochleistungs-Hennen haben sogar ganz ihren Bruttrieb verloren?, sagt Tiemann. Selbst wenn der Mensch ihnen die Eier überlässt, legen sie immer weiter neue.
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