Amerikanische Forscher haben einen natürlichen Wundverband aus Nano-Fasern entwickelt, der Blutungen umgehend stillt und auf der Wunde bleiben kann. Diese „Nano-Matten“ bestehen aus demselben Material, das auch der Körper für die Blutgerinnung benutzt und ahmt damit den natürlichen Heilungsprozess des Körpers nach. Das berichten die Biomedizin-Ingenieure in der Fachzeitschrift Nano Letters (Ausgabe vom 12. Februar).
Aus so genannten Fibrinogen-Fasern, die tausendmal dünner als ein menschliches Haar sind, haben Gary Bowlin von der Virginia Commonwealth University in Richmond und seine Kollegen den Verband gesponnen. Fibrinogen spielt im Körper eine wesentliche Rolle bei der Blutgerinnung. Bei einer Verletzung wird der Stoff in Fibrin umgewandelt, das schließlich das Geflecht des Wundverschlusses bildet.
Die Ingenieure haben die Fibrinogen-Fasern mit einer Technik namens „Electrospinning“ so hergestellt, dass sie nahezu dieselben Ausmaße haben wie im Körper. Wenn der Körper den künstlichen Wundverschluss entdeckt, sieht er ihn daher als natürlich an, und die Wundheilung geht ihren normalen Gang.
Die neue Matte kann direkt auf die Wunde aufgebracht werden und den Gerinnungsprozess unterstützen oder sogar in Gang setzen. Je nach Schwere der Verletzung kann die Nano-Matte dort verbleiben und wird einfach vom Körper absorbiert, sagen die Forscher. Bei Wunden verschiedenster Größen soll der neue Verband Blutungen umgehend stoppen. Auch bei Operationen könnte die Entwicklung Anwendung finden.
ddp/bdw – Cornelia Pfaff