Japanische Wissenschaftler haben einen synthetischen Zahnschmelz entwickelt, der die Behandlung kleiner Löcher im Zahn mit minimalem Verlust an gesundem Zahnschmelz ermöglicht. Das Material ähnelt chemisch und strukturell dem natürlichen Zahnschmelz und wird als Paste in den kariösen Zahn eingebracht. Die Forscher des FAP Dental Institute in Tokio berichten über ihre Entwicklung in der Fachzeitschrift Nature (Bd. 433, 24. Februar, S. 819)
Gewöhnlich wird bei der Behandlung von Dentalkaries die betroffene Stelle mechanisch entfernt. Das entstandene Loch füllt der Zahnarzt mit Kunststoff, Keramik oder einer Metalllegierung. Damit diese Materialen am Zahn haften können, muss häufig zusätzlich gesunder Zahnschmelz entfernt werden. Besonders bei geringfügiger Karies kann dieser Verlust verhältnismäßig groß sein.
Die von Kazue Yamagishi und seinen Kollegen entwickelte Substanz besteht aus dem Mineral Hydroxyapatit ? einer Verbindung, aus der auch natürlicher Zahnschmelz aufgebaut ist. Die Forscher modifizierten das Mineral so, dass es als Paste auch in feine Löcher eingebracht werden kann. Dort bildet es schnell Kristalle aus und verbindet sich gut mit dem natürlichen Zahnschmelz. So stärkt die Paste den Zahnschmelz und schützt vor erneutem Kariesbefall.
ddp/wissenschaft.de ? Sonja Huhndorf