Die Ergebnisse zeigen erstmals, dass das Nervengift Nikotin vom Hautschweiß nicht nur aus der Kleidung herausgelöst und in allen Hautschichten der nachgebildeten Babyhaut nachweisbar wird. Es gelangt auch durch die Haut hindurch in tiefere Körperschichten. Zum Vergleich wiederholten die Wissenschaftler die Experimente mit Spenderhaut von Erwachsenen und kamen auch hier zum gleichen Ergebnis.
Um zu prüfen, ob die so aufgenommenen Schadstoffe tatsächlich nachweislich schädliche Auswirkungen auf den Körper haben, untersuchten die Forscher zusätzlich, wie Zellkulturen von Haut- und Nervenzellen auf die Rauch-Schweißlösung reagieren. Ergebnis: Im Laborexperiment schädigten die im Schweiß gelösten Schadstoffe aus dem Zigarettenrauch die Hautzellen massiv. Sie veränderten beispielseise ihre Form und starben bei hoher Konzentration sogar ab. Ebenso zeigten Nervenzellen, die insbesondere in der frühen Entwicklungsphase des Menschen aktiv sind, deutliche Veränderungen und waren nicht mehr in der Lage, sich untereinander richtig zu vernetzen.
“Eltern sollten sich bewusst sein, dass auch ihre eigene Kleidung als Überträger der Schadstoffe aus dem Zigarettenrauch dienen kann”, betont Dirk Höfer. Die Wissenschaftler arbeiten derzeit an Textilbeschichtungen, die die Schadstoffe des Zigarettenrauchs neutralisieren können und dem Thirdhand Smoke so seinen Schrecken nehmen. Für die Entwicklung entsprechender babyfreundlicher Bekleidung stehe mit dem Babyhautmodell nun auch ein vielseitiges Messsystem zur Verfügung, so die Forscher.