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Zucht des Grünen Leguans erhält tropische Wälder

Erde|Umwelt

Zucht des Grünen Leguans erhält tropische Wälder
In einigen Ländern Mittelamerikas wird der Grüne Leguan in Farmen gezüchtet. Dies trägt zum Schutz der dortigen natürlichen Vegetation bei und ist Einkommensquelle für zahlreiche Kleinbauern. In einer Studie haben holländische Wissenschaftler beschrieben, wie das Leguan-Projekt erfolgreich fortgesetzt und noch weiter verbessert werden kann.

In Nicaragua, Costa Rica und Panama wird der Grüne Leguan (Iguana iguana) seit einigen Jahren in großem Maßstab in Gefangenschaft vermehrt. Das hält Kleinbauern davon ab, die natürliche Vegetation zu roden und auf den dadurch gewonnenen Flächen Ackerbau zu betreiben. Da sich die Böden für eine landwirtschaftliche Produktion kaum eignen, müssten die Farmer nach kurzer Zeit neue Flächen unter den Pflug nehmen. Dies hat schon dazu geführt, dass beträchtliche Areale entwaldet wurden und anschließend der Boden durch Erosion abgetragen wurde. Die Einheimischen haben durch das Leguan-Projekt ein ökonomisches Interesse am Schutz der natürlichen Ressourcen, weil sie immer wieder ihre Zuchtlinien durch Wildfänge des Grünen Leguans ergänzen müssen. Dies ist natürlich nur möglich, wenn die Lebensgrundlagen der Echsen erhalten bleiben.

Die Forscher von der Universität Wageningen schildern in „Outlook On Agriculture“ (Bd. 30, S. 187-194) ihre Auffassung, dass Nicht-Regierungs-Organisationen die Kleinbauern unterstützen sollten, indem sie Informationsmaterial verteilen, Fachkurse für Leguan-Züchter abhalten sowie Berater schulen. Außerdem sollten diese Organisationen Kreditrichtlinien für neue Leguan-Farmer erarbeiten. Des weiteren sei erforderlich, dass Gesetze und Richtlinien für die Echsenzucht vereinfacht würden und deren Einhaltung überwacht werde. Für den betriebswirtschaftlichen Erfolg sei darüber hinaus von großer Bedeutung, dass die Kleinbauern das Leguanfutter, also eine vielseitige Pflanzenkost, auf der eigenen Farm erzeugten. Es sei sinnvoll, so die Holländer, wenn die betroffenen Staaten bereits in den Grundschulen ein Fach „Schutz der Natur“ auf den Lehrplan setzten.

Der Grüne Leguan ist ein beeindruckendes Reptil, das eine Gesamtlänge von bis zu zwei Metern und ein Gewicht von über fünf Kilogramm erreichen kann. Die relativ ortstreuen Tiere halten sich vornehmlich auf Bäumen auf, meist in der Nähe von Gewässern. In Mittel- und Südamerika stehen Grüne Leguane auf dem Speiseplan vieler Einwohner. Der Geschmack des Fleisches soll an Hühnchen erinnern. Als Jungtiere aufgezogen, können die intelligenten Echsen schnell zahm werden. Bei ausreichendem Platzangebot, das für ein erwachsenes Pärchen schon Kleingewächshaus-Ausmaße annimmt, stellen die Leguane für erfahrene Pfleger ideale Terrarientiere dar.

Dr. Sebastian Messerschmid
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