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Zugvögel "sehen" das Magnetfeld der Erde

Erde|Umwelt

Zugvögel "sehen" das Magnetfeld der Erde
Ein spezieller Photorezeptor im Auge weist Zugvögeln den Weg durch die Nacht. Das Cryptochrom genannte Molekül reagiert auf das Magnetfeld der Erde. Darauf deuten Studien einer Forschergruppe der Universität Oldenburg hin. Über ihre Ergebnisse berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift PNAS (Online-Vorabveröffentlichung, DOI/10.1073/pnas.0405968101).

In ihren Untersuchungen an Gartengrasmücken simulierten Henrik Mouritzen und seine Kollegen die Bedingungen, die Zugvögel bei einer nächtlichen Reise gen Süden vorfinden. Dabei konnten sie Cryptochrom1 (CRY1) in den Retinazellen der Vögel nachweisen und gleichzeitig zeigen, dass sich dieses Molekül auf Zellen konzentrierte, die eine gesteigerte neuronale Aktivität in nächtlichen Orientierungsphasen der Zugvögel zeigten. In entsprechenden Untersuchungen bei Vögeln, die sich nicht wie Zugvögel zweimal im Jahr auf die Reise machen, fanden die Forscher jedoch kein CRY1 in der Retina. Auch zeigten deren Zellen deutlich weniger neuronale Aktivität im Dunkeln als die der Zugvögel.

Aus Sicht der Forscher liefern die Ergebnisse deutliche Hinweise auf eine Beteiligung des CRY1 an der Orientierung von Zugvögeln im Erdmagnetfeld. Dennoch seien noch eine Reihe von Untersuchungen notwendig, um zu klären, ob CRY1 die wichtigste Rolle in dem zugrunde liegenden Mechanismus spielt, erklären die Wissenschaftler.

Nach wie vor gibt es unter Forschern zwei Erklärungsansätze dafür, wie sich Vögel im Magnetfeld der Erde orientieren. Ein möglicher Mechanismus geht von magnetischen Partikeln aus, die in Zellen der Vögel vorhanden sind. Beim zweiten Ansatz nehmen Forscher an, dass im Magnetfeld Photorezeptoren angeregt werden, wodurch eine Reaktionskette in Gang gesetzt wird. Die Wissenschaftler aus Oldenburg unterstützen mit den aktuellen Ergebnissen diese Photorezeptor-Theorie.

ddp/bdw ? Dirk Gilson
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