Der Goldrausch sorgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für ein sprunghaftes Anwachsen der Bevölkerung Australiens. Um die Jahrhundertwende lebten mehr als dreieinhalb Millionen Menschen auf dem Kontinent – genauso viele wie in den USA, als man sich dort zur Unabhängigkeit entschlossen hatte. Doch in Australien wollte man eine friedlichere Loslösung vom englischen Mutterland.
Australien, das „südliche“ Land, wurde bereits seit etwa 50 000 Jahren von Aborigines bewohnt, als die ersten Europäer wohl Anfang des 17. Jahrhunderts auf dem Kontinent eintrafen. Zunächst wurde dieser als britische Sträflingskolonie genutzt, später kamen immer mehr Siedler hinzu. Es bildeten sich mit Neusüdwales, Victoria, Queensland, Südaustralien, Westaustralien sowie Tasmanien sechs Kolonien heraus, die sich zur australischen Föderation zusammenschlossen. In mehreren Etappen stimmten die Einzelparlamente in der letzten Dekade des 19. Jahrhunderts einem Verfassungsentwurf für den Australischen Bund zu.
Am 1. Januar 1901 feierte man im Centennial Park in Sydney die Vereinigung der Kolonien im „Commonwealth von Australien“. Die britische Königin Victoria hatte wenige Monate zuvor ihre Zustimmung erteilt. Erste Hauptstadt wurde Melbourne. 1907 wurde der Australische Bund dann fast vollständig vom Mutterland Großbritannien unabhängig.