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Gegen die Bilderstürmer

01.11.731

Gegen die Bilderstürmer

Der oströmische Kaiser Leo III. (717–741) leidet bis heute unter einem schlechten Ruf: Er sei, möglicherweise beeinflusst durch seine syrische Herkunft – wo der Brauch weniger verbreitet war –, ein entschiedener Gegner der Verehrung von Bildern gewesen. Nach einem Erdbeben in der Ägäis, so ist zu lesen, habe er eigenhändig die Christus-Ikone vor dem Kaiserpalast entfernt. In mehreren Edikten habe er die Bilderverehrung sodann verboten und die Zerstörung von Ikonen angeordnet. Die Quellen, die dieses Bild Leos zeichnen, sind mit zeitlichem Abstand aus der Perspektive der Bilderverehrer (Ikonodulen) verfasst worden und wurden von der modernen Forschung als tendenziös entlarvt. Tatsächlich gehörte Leo III. zu denen, die die Bilderverehrung zwar ablehnten, doch ob es unter seiner Herrschaft einen offiziellen und systematischen Ikonoklasmus (Bilderzerstörung) gegeben hat, ist zweifelhaft.

Gleichwohl verurteilte Papst Gregor III. auf einer Synode in Rom am 1. November 731 die oströmischen Bilderstürmer, wie es bereits sein Vorgänger Gregor II. getan hatte. Doch zeichnen von Bilderverehrern gefärbte Quellen abermals ein tendenziöses Bild, wonach einzig der Bilderstreit Gegenstand der Synode gewesen sei. Und die wachsenden Spannungen zwischen Ost und West hätten allein im Streit um die Verehrung von Ikonen ihren Grund gehabt. Dagegen dürfte vor allem auch die Steuerbelastung, die Leo III. den italienischen Gebieten auferlegte, Papst Gregor zu seiner Kritik an Ostrom veranlasst haben.

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