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Ermordung eines Reformators

10.12.1524

Ermordung eines Reformators

Der Augustiner-Eremit Heinrich von Zütphen war ein Freund Martin Luthers und Philipp Melanchthons. Er hatte die beiden 1520 während eines Studienaufenthaltes in Wittenberg kennengelernt und trat fortan entschlossen für die Reformation ein. 1522 ging er in seine niederländische Heimat, war dort aber aufgrund seiner Predigten Verfolgungen ausgesetzt. Er entging nur knapp dem Scheiterhaufen wegen angeblicher Ketzerei und konnte, steckbrieflich gesucht, nach Bremen fliehen, wo er gegen den Widerstand von Erzbischof und Domkapitel die erste evangelische Predigt hielt. „Vom Evangelium werde ich nicht schweigen“, entgegnete er seinen Verfolgern. Daher kam er schließlich auch der Bitte des Meldorfer Pfarrers Nikolaus Boie nach, in Dithmarschen das Evangelium zu predigen.

Dort waren Zütphens Predigten ein großer Erfolg. Der Dominikanerprior Augustinus Torneborch geriet außer sich vor Wut, weil es ihm nicht gelang, die öffentlichen Auftritte des Reformators verbieten zu lassen. Von ihm gedungene Mörder überfielen in der Nacht auf den 10. Dezember 1524 das Meldorfer Pfarrhaus, erschlugen Nikolaus Boie und verschleppten Zütphen nach Heide. Ohne Prozess wurde er gefoltert, erschlagen und sein Leichnam am nächsten Tag verstümmelt und verbrannt.

Als Martin Luther vom Tod des Freundes erfuhr, verfasste er erschüttert eine Flugschrift, die weite Verbreitung fand.

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