Wer der Menschheit den größten Nutzen erbringe, solle ein Preisgeld erhalten: So verfügte es der kinderlose Unternehmer Alfred Nobel in seinem Testament. Er verstarb am 10. Dezember 1896. Zu Wohlstand war er durch die Erfindung von handhabungssicherem Dynamit gekommen. Aus den Zinsen seines Vermögens sollte alljährlich ein nach ihm benannter Preis gestiftet werden, der an forschende Persönlichkeiten auf den Gebieten Physik, Chemie, Physiologie, Medizin und Literatur verliehen werden sollte, sowie an Menschen, die sich für den Frieden in der Welt einsetzen. Die Summe war für damalige Verhältnisse enorm: Umgerechnet wurden je Preiskategorie fast 700 000 Euro ausgeschüttet.
Die ersten Nobelpreise (unter anderem an Wilhelm Conrad Röntgen für Physik und Emil von Behring für Chemie) wurden am 10. Dezember 1901 in Stockholm verliehen, die Vergabe des Friedensnobelpreises sollte in Oslo gefeiert werden. Erst später erfolgte die Stiftung eines Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaft durch die schwedische Reichsbank; dieser Preis steht also nicht mit Nobels Testament in Verbindung. Der Nobelpreis entwickelte sich zu einem der weltweit angesehensten Wissenschaftspreise. In den klassischen Kategorien wurden bis 2021 881Preise verliehen.