Lernen von zu Hause aus, im eigenen Tempo und immer dann, wenn es die Zeit zulässt – diese Idee fand der aus dem englischen Bath stammende Volksschullehrer Isaac Pitman unwiderstehlich. Und so entwickelte er Kurse, mit denen er allen Interessierten Stenographie beibrachte, ohne dass diese vor Ort sein mussten. Pittman verschickte als Unterrichtseinheit stenographische Nachrichten, die von seinen Schülerinnen und Schülern beantwortet und wieder zurückgeschickt werden mussten. Am 10. Januar 1840 gingen die ersten Lektionen auf den Postweg. Bis dahin hatte Pitman gewartet, denn zu Jahresbeginn hatte eine Reform des Briefwesens stattgefunden, mit der eine Vereinheitlichung des Portos festgelegt worden war. Nun konnten Briefe innerhalb Englands für einen Schilling verschickt werden.
Die Weiterentwicklung der Kurzschrift wurde zu Pitmans Berufung. In seinem Fernunterricht vermittelte er seinen Schülern nämlich seine eigene stenographische Schrift, die „Pitman Shorthand“. Mit ihr vereinfachte er die bis dahin überwiegend verwendete Kurzschrift, die nur sehr schwer lesbar war. Das Zeichensystem seiner Kurzschrift gab dagegen die Worte so wieder, wie sie ausgesprochen wurden. Die phonographische Fachwelt zeigte sich begeistert: Damit könnten, so hieß es dort, in Kirche und Politik endlich „die Reden unserer
fähigsten Männer“ für die Nachwelt gesichert werden.