Die Ölfirma „Standard Oil Company of Ohio” des Wirtschaftsmagnaten John D. Rockefeller bestand in den 1870er Jahren bereits aus einem Geflecht von rund 40 Unternehmen. Zu den von Rockefeller kontrollierten Firmen zählten Ölraffinerien sowie Vertriebsfirmen. Damit kontrollierte „Standard Oil“ rund 90 Prozent des US-amerikanischen Ölmarktes. Doch staatliche Behören gingen zunehmend gegen dieses Monopol vor. Die drohenden Einschränkungen veranlassten Rockefeller, über neue Formen der Unternehmensorganisation nachzudenken. Am Ende seiner Überlegung stand die Idee des Trusts.
Am 2. Januar 1882 wurden die vielen Firmen unter Aufgabe ihrer wirtschaftlichen und rechtlichen Unabhängigkeit im „Standard Oil Trust“ zu einem einzigen Unternehmen vereinigt. Damit entstand eines der größten Wirtschaftskartelle der USA. Doch Rockefellers Freude darüber, dem Gesetzgeber ein Schnippchen geschlagen zu haben, wurde schnell getrübt: Bereits 1890 trat das „Sherman Antitrust Gesetz“ in Kraft, das insbesondere die Monopolisierung durch das Ölkartell in den Blick nahm. Der findige Rockefeller wandelte den Konzern erneut in die „Standard Oil Company Holding“ um. Nun tarnten sich die Firmen als unabhängig, doch hatten sie denselben Kapitaleigner. Zerschlagen wurde das Firmenimperium schließlich im Jahr 1911. John D. Rockefeller zog sich daraufhin mit über einer Milliarde Dollar ins Privatleben zurück.