Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs sollte in Deutschland die monarchische Untertanenkultur einer demokratischen Gesinnung weichen. Zum Ausgangspunkt dieses Vorhabens entwickelte sich die thüringische Stadt Weimar. Dort legte die Nationalversammlung 1919 nicht nur das Fundament für die neue Republik. Zeitgleich entstand eine Bewegung, die über die Zusammenführung von Handwerk und Kunst, Architektur, Design und experimenteller Lebensführung eine neue Gesellschaft formen wollte. Für eine Akademie beantragte das Lehrerkollegium der Weimarer Hochschule für Bildende Künste auf Anregung des Architekten Walter Gropius am 20. März 1919 den Namen „Staatliches Bauhaus in Weimar“. Bereits im folgenden Monat konnte die Arbeit unter seiner Leitung aufgenommen werden. „Bauhaus“ bezog sich auf die Bauhütte, den Werkstattverband des mittelalterlichen Kathedralbaus. Zunächst dominierte also die romantisch-konservative Idee, die handwerkliche Zunfttradition aufzugreifen.
Gropius gewann namhafte Lehrer wie Paul Klee, Lyonel Feininger, später Wassily Kandinsky und Marianne Brandt für die Ausbildung. Unter dem wachsenden Druck von rechts geriet die inzwischen international und eher links ausgerichtete Gemeinschaft in Bedrängnis. 1925 erfolgte der Zwangsumzug nach Dessau und 1932 nach Berlin. Mit der Machtübernahme Hitlers fand das Bauhaus sein Ende, doch seine Ideen wirken noch immer weiter.