Um 1200 begegnete der spanische Kanoniker Doménico de Guzmán auf Reisen in Südfrankreich erstmals der Lehre der Katharer, denen sich immer mehr Menschen anschlossen. Die Katharer wandten sich gegen die kirchliche Hierarchie und führten ein Leben in Askese und ohne Privateigentum. Diplomatie und Repressalien erwiesen sich gegen sie als wirkungslos. Da besann sich Doménico auf eine stärkere Waffe, um die Häretiker zu bekämpfen: die Predigt. Bald konnte er die ersten Gefährten um sich scharen, die es ihm gleichtun und in apostolischer Armut als Wanderprediger die Bevölkerung wieder in den Schoß der Kirche zurückführen wollten. Seiner stetig wachsenden Gemeinschaft gab Doménico die Regel des heiligen Augustinus als Richtschnur, ergänzt um Bestimmungen zur Predigt. 1215 wurde seine Predigergemeinschaft von Bischof Fulko von Toulouse anerkannt.
Die Gemeinschaft hatte schon weitere Konvente gegründet, als Papst Honorius III. am 22. Dezember 1216 den Predigerorden der Dominikaner (Ordo Praedicatorum, O.P.) offiziell bestätigte. Entscheidungen sollten im Generalkapitel getroffen werden. Die Dominikaner erhielten den päpstlichen Auftrag, zu predigen und das Evangelium zu verkünden. Sie sind der erste Bettelorden, der vom Papst formell anerkannt wurde.