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Otto John in der DDR

22.07.1954

Otto John in der DDR

In Zeiten des Kalten Kriegs standen politische Diffamierungen zwischen West und Ost auf der Tagesordnung. Doch was der DDR-Rundfunk am 22. Juli 1954 sendete, löste den bis dahin größten Politikskandal in der Geschichte der Bundesrepublik aus. Die Stimme, die dort zu hören war und die die Regierung Adenauer scharf kritisierte, gehörte Otto John, dem Präsidenten des westdeutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz. Johns Verschwinden in Berlin zwei Tage zuvor war bis dahin als Entführung gedeutet worden. Angesichts der Ansprache in der „Diktion sowjetzonaler Propaganda“, wie es hieß, regten sich jedoch Zweifel. Weitere propagandistische Äußerungen sowie ein längerer Aufenthalt in der Sowjetunion festigten im Westen den Eindruck, dass hier ein Landesverräter am Werk war.

Der Fall nahm indes eine spektakuläre Wendung. Im Dezember 1955 kehrte John in den Westen zurück. Im anschließenden gerichtlichen Verfahren gab er an, dass er gewaltsam in die DDR entführt worden sei und dort, bis zur Chance auf Flucht, das Spiel habe mitspielen müssen. Neuere historische Forschungen scheinen diese Version zu belegen. In einem aufsehenerregenden Gerichtsprozess verurteilte der Bundesgerichtshof Otto John dennoch zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe. Aufgrund von Indizien schloss das Gericht, dass sich John freiwillig in die DDR begeben und sich zum Verbleib entschlossen habe. Bis zu seinem Tod kämpfte Otto John vergeblich gegen dieses Urteil.

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