Es gilt als eines der Herzstücke der „New Deal“-Gesetzgebung von Präsident Franklin D. Roosevelt, der „Fair Labor Standards Act“, der am 28. Juni 1938 unterzeichnet wurde. Das Bundesgesetz schuf die Vor-aussetzung für einen höheren Lebensstandard von mehreren Millionen Arbeitern und Arbeiterinnen in den USA. Es führte schrittweise einen Mindestlohn von 0,40 Dollar und die 40-Stunden-Woche ein. Überstunden wurden mit der eineinhalbfachen Bezahlung vergütet; Lohnarbeit von Kindern unter 16 Jahren wurde untersagt.
Trotz der deutlichen Verbesserungen für die Arbeiterschaft zog sich der Gesetzgebungsprozess über mehrere Jahre hin, denn die Republikanische Partei sowie Demokraten aus dem Süden als Interessenvertreter der Arbeitgeber und Grundbesitzer torpedierten das Gesetz. Doch auch einige der großen Gewerkschaften opponierten vehement: Staatlichen Dirigismus hielten sie für Teufelswerk. Zudem fürchteten sie um ihre Autonomie in den Tarifverhandlungen, in denen für einige Bereiche schon weit bessere Abschlüsse ausgehandelt worden waren als die nun projektierten Lohnstandards. Ebenso schwer wog die Furcht, dass für Arbeitgeber ein staatlicher Mindestlohn schnell die Maximalentlohnung darstellen könnte – ohne weiteren Spielraum nach oben. Schließlich aber brachte die durchsetzungsstarke Arbeitsministerin Frances Perkins das Gesetz gegen alle Widerstände durch den Kongress.