Die Hussiten waren einfach nicht zu besiegen. 1420 hatte Papst Martin V. erstmals zum Kreuzzug gegen die Anhänger des böhmischen Reformators Jan Hus aufgerufen. Da unterlagen die katholischen Truppen genauso wie in den beiden folgenden Kreuzzügen in den Jahren 1421 und 1422. Die böhmischen Hussiten waren unter ihrem Heerführer Jan Žižka hervorragend
organisiert und setzten Streitwagen zum Angriff wie auch zur Abwehr, formiert als Wagenburg, ein. Dagegen bestanden die katholischen Truppen aus vielen Einzelverbänden, die eher planlos und ohne übergeordnete Strategie agierten.
Nachdem die Hussiten mehr und mehr dazu übergegangen waren, Heerfahrten in benachbarte Territorien zu unternehmen, und bis nach Schlesien und Niederösterreich vorstießen, rief der Papst erneut zum Kreuzzug auf. Mit Zigtausenden Fußkämpfern und Bogenschützen zogen Henry Beaufort, Bischof von Winchester, und Markgraf Friedrich I. von Brandenburg gegen die Taboriten, wie der militante Flügel der Hussiten genannt wurde. Bei Mies (auch Tachau) in Westböhmen kam es am 4. August 1427 zur Schlacht. Diesmal war es der Heerführer Andreas Prokop, der über die katholischen Truppen triumphierte. Damit war auch der vierte Hussitenkreuzzug gescheitert. Nachdem auch der fünfte und letzte Kreuzzug 1431 in einer verheerenden Niederlage geendet hatte, gelang schließlich eine diplomatische Einigung mit dem gemäßigteren Flügel der Hussiten.