Es war Pfingsten des Jahres 1039. Kaiser Konrad II. und der Hof begingen das Fest in Utrecht. Doch Konrad litt unter großen Schmerzen – die Gicht, sagt man. Um die Festfreude nicht zu trüben, verbarg er sein Leiden. Am nächsten Tag, es war der 4. Juni, verschlechterte sich sein Zustand. Konrad II. starb in den Mittagsstunden, kaum dass er die Beichte ablegen, die Sterbesakramente empfangen und sich von seiner Familie verabschieden konnte. Doch der Salier, der 1024 nach dem kinderlosen Tod des Ottonen Heinrich II. gewählt worden war, hatte schon frühzeitig für seinen Sohn Heinrich die Nachfolge vorbereitet und damit den Grundstein für die Kaiserdynastie der Salier gelegt.
Heinrich III. war Anfang 20. Er hatte nicht nur eine gründliche Bildung erhalten, sondern war als Herzog von Bayern und Schwaben auch in die praktischen Aspekte des Herrschens eingeführt worden. So wusste man Reich und Königsherrschaft in sicheren Händen. Heinrichs III. Herrschaft markierte den Höhepunkt und zugleich das nahende Ende kaiserlicher Autorität im Mittelalter: Eigenmächtig setzte er, seit 1046 römisch-deutscher Kaiser, Bischöfe und sogar Päpste ein und ab. Auf zeitgenössischen Darstellungen erschien er über alles Irdische erhoben und in die unmittelbare Nähe Gottes gerückt. Die Kirchenreform und der „Investiturstreit“ aber stießen das Kaisertum bald aus dieser einsamen Höhe der Sakralität herab, und auch die Fürsten forderten ihre Rechte innerhalb einer „konsensualen“ Herrschaftsauffassung ein.