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Libro d’Oro wird verbrannt

04.06.1797

Libro d’Oro wird verbrannt

Wer in Venedig in den Großen Rat gewählt werden wollte, musste sich seit Beginn des 14. Jahrhunderts in offizielle Listen eintragen lassen. 1323 ging man dazu über, nur noch Männer zuzulassen, deren Vater und Großvater bereits Ratsmitglieder gewesen waren. Es war faktisch nur das venezianische Patriziat, dem der Weg in den Großen Rat offenstand – ein Aufstieg in die hermetisch abgeschlossene Adelskaste war kaum möglich. Aus den Listen wurden im 16. Jahrhundert exakt geführte Geburts- und Eheregister, die als „Goldenes Buch“ („Libro d’Oro“) bezeichnet wurden. Nur legitime Söhne aus rechtmäßig registrierten Ehen konnten in das Adelsverzeichnis aufgenommen werden. Diese konnten sich mit Erreichen der Volljährigkeit eine Urkunde ausstellen lassen und erhielten damit die Eintrittskarte in den Großen Rat.

So wurde es noch 1797 gehandhabt, als der Italien-Feldzug Napoléon Bonapartes das Ende der Republik Venedig brachte. Am 4. Juni 1797, nachdem der letzte Doge sein Amt niedergelegt und Venedig sich der französischen Herrschaft unterworfen hatte, wurde das „Goldene Buch“ als Symbol der verhassten Adelsherrschaft verbrannt. Derartige Bücher gab es in den Städten unter venezianischer Herrschaft, aber auch in vielen anderen italienischen Kommunen, doch das von Venedig war das bekannteste gewesen. Die auch heute noch in vielen Städten vorhandenen „Goldenen Bücher“ leiten sich letztlich davon ab.

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