Kaiser Heinrich VI. war tot, sein Sohn Friedrich noch ein Kind. So kam es 1198 zu zwei Königswahlen und einem Thronstreit. Die stauferfreundlichen Fürsten hatten Heinrichs Bruder Philipp von Schwaben, den jüngsten Sohn Friedrich Barbarossas, gewählt. Die Gegenseite, angeführt vom Kölner Erzbischof Adolf und unterstützt von England, hatte in Otto, dem Sohn des Welfenherzogs Heinrich des Löwen, ihren Thronkandidaten gefunden. Beide Könige mussten nun versuchen, durch Konsens mit den Fürsten der Gegenseite die eigene Position zu stärken; dies konnte durch Heiratsbündnisse, Übertragung von Reichsgut oder andere Zuwendungen geschehen.
Doch auch die „richtige“ Krönung drückte die Legitimation eines Königs aus. Während der Welfe am traditionellen Krönungsort Aachen vom Kölner Erzbischof als dem „richtigen“ Koronator geweiht und gekrönt wurde, empfing Philipp erst Monate nach seiner Wahl in Mainz Weihe und Krone aus den Händen des burgundischen Erzbischofs Aimo von Tarantaise. Dafür war er jedoch im Besitz der Reichsinsignien. Papst Innozenz III. sprach sich zwar nach Prüfung aller Argumente für Otto IV. aus, doch gelang es Philipp, immer mehr Fürsten der Gegenseite für seine Herrschaft zu gewinnen. Sogar der Kölner Erzbischof wechselte das Lager und erkannte Philipp Anfang Januar 1205 als König an. Und der konnte nun symbolträchtig die fehlerhafte Königskrönung revidieren: Er ließ sich, nun in allen Punkten „richtig“ und rechtmäßig, am 6. Januar 1205 von Adolf von Köln in der Pfalzkapelle zu Aachen zum König weihen und krönen.