Am 9. August 1974 um zwölf Uhr trat Richard Nixon als 37. Präsident der USA zurück. Bereits am Abend zuvor hatte er in einer Fernsehansprache seinen Schritt aufgrund der „Watergate-Sache“ angekündigt. Sein Amtsverzicht erfolgte nicht freiwillig. Der Republikaner kam einem drohenden – und vermutlich erfolgreichen – Amtsenthebungsverfahren des Kongresses zuvor. Auf den notwendigen Rückhalt im Senat konnte „Tricky Dick“, wie er von seinen Gegnern genannt wurde, nicht mehr bauen. Nixon stürzte über einen Skandal, der wohl der bis dahin folgenschwerste in der amerikanischen Geschichte war.
Sein Ursprung reichte zwei Jahre zurück. Im Vorfeld der Kampagne für Nixons Wiederwahl waren fünf Männer verhaftet worden, die in das Wahlkampfbüro der Demokratischen Partei im Washingtoner Watergate-Gebäude eingebrochen waren und wohl versucht hatten, Abhörwanzen zu installieren und Dokumente zu fotografieren. Schnell hatte das FBI die Verbindungen ins Weiße Haus festgestellt. Dazu kamen immer mehr Missbräuche, die vor allem die Reporter der „Washington Post“, Bob Woodward und Carl Bernstein, aufdeckten. Whistleblower an den höchsten Stellen des FBI, Aussagen von Regierungsmitarbeitern sowie die von Nixon selbst angefertigten Tonbandaufnahmen seiner Amtsgespräche bewiesen den eklatanten Missbrauch präsidialer Macht. Die amerikanische Gesellschaft war erschüttert, und Nixon zog die Konsequenzen.