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Antisemitischer Justizskandal

09.01.1738

Antisemitischer Justizskandal

Joseph Ben Issachar Süß Oppenheimer, Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, war als Privatbankier aus bürgerlichen Verhältnissen zu einem einflussreichen Geldgeber und Berater aufgestiegen. So einflussreich, dass ihn 1732 der württembergische Herzog Karl Alexander an seinen Hof holte, zunächst als Schatullenverwalter, dann als Geheimen Finanzrat und Ratgeber. Durch eine rigide Finanzpolitik und die Einführung von Zöllen, Steuern und Monopolen wollte Oppenheimer das Herzogtum Württemberg finanziell stabilisieren und modernisieren. Doch nicht nur das Volk stöhnte unter immer neuen Belastungen. Vor allem die Landstände, die ihren Einfluss schwinden sahen, wandten sich gegen den Herzog und insbesondere seinen Berater. Joseph Süß Oppenheimer wurde in der Folge immer stärker Ziel antisemitischer Verunglimpfungen.

Als im März 1737 Herzog Karl Alexander plötzlich starb, wurde Oppenheimer unverzüglich festgenommen, in Festungshaft verbracht und sein Vermögen konfisziert. Die Anklage lautete unter vielem anderen auf Hochverrat, Majestätsbeleidigung und Unzucht mit Christinnen, doch hatte man nie vor, ihm einen fairen Prozess zu machen. Am 9. Januar 1738 wurde ohne Begründung das Todesurteil gegen ihn verhängt und wenige Wochen später grausam vollstreckt. Postum beschäftigte Oppenheimers Leben zahlreiche Künstler wie Historiker gleichermaßen, allzu oft mit dem Hintergrund antisemitischer Propaganda.

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