Das gesamte Spätmittelalter über wurde Ägypten von den Mamelucken beherrscht. Als Militärsklaven türkischer Abstammung sind diese bereits im 9. Jahrhundert belegt. 1250 war es ihnen gelungen, den letzten Sultan der Aijubiden zu besiegen und im Land der Pharaonen selbst die Herrschaft zu übernehmen. Kriege, Missernten und Hungersnöte machten das mameluckische Ägypten im 16. Jahrhundert jedoch zu einer leichten Beute für die Osmanen: Im August 1516 gelang diesen der entscheidende Schlag in Mardsch Dabik (bei Aleppo).
Ägypten bildete für die Osmanen einen wichtigen Stützpunkt ihrer Expansion in Nordafrika und im arabischen Raum. Der osmanische Sultan wurde als Kalif bald die einflussreichste Person im gesamten islamischen Kulturkreis. Den Mamelucken gelang es jedoch, im Lauf des 17. Jahrhunderts wichtige Machtpositionen zurückzuerobern. Faktisch waren sie bald wieder die Herren Ägyptens, während der osmanische Pascha, der Herrschaftsträger vor Ort, nur noch ein formaler Repräsentant der osmanischen Oberhoheit war.
Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wendete sich das Blatt erneut: Unter dem osmanischen Pascha und Vizekönig Ägyptens, Mohammed Ali, wurden 1811 die letzten Mamelucken in Kairo in einen Hinterhalt gelockt und getötet.