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Alarich plündert Rom

24.08.410

Alarich plündert Rom

Dreimal hatte Honorius, der Kaiser des Weströmischen Reichs, seinen Bündnispartner Alarich bereits hintergangen und versprochene Gelder nicht gezahlt. Der gotische Heerkönig dagegen hatte sich stets an die Absprachen gehalten. Monatelang wartete er in Italien auf die Auszahlung der Gelder, dann plagte sein Heer der Hunger. Im Sommer 410 n. Chr. war Alarichs Geduld zu Ende: Er griff die Stadt Rom an und eroberte sie am 24. August. Zwar verschonten die Goten als gute Christen alle Gotteshäuser, auch wurden die Bewohner nicht versklavt oder gezielt ermordet. Immerhin war Rom ein Bündnispartner. Doch das dreitägige Plündern geschah ebenso systematisch wie im Krieg.

Seit die Gallier die Stadt am Tiber 387 v. Chr. eingenommen hatten, war dieses Szenario nicht mehr vorstellbar gewesen. Entsprechend fassungslos reagierten die Zeitgenossen. Noch 409 n. Chr. hatte der Kirchenvater Hieronymus in einem seiner Briefe gefragt: „Was ist heil, wenn Rom zugrunde geht?“. Und so überrascht seine Reaktion auf die Eroberung nicht: „Die Stimme stockt mir, und vor Schluchzen kann ich nicht weiterdiktieren: Die Stadt Rom ist eingenommen, die zuvor die ganze Welt besiegt hatte.“ Einige gaben den Christen die Schuld: Sie hätten die Götter erzürnt. Christliche Theologen sahen sich zur Rechtfertigung gezwungen. Unter diesem Eindruck verfasste Augustinus den „Gottesstaat“ („De civitate Dei“). Roms Nimbus war gebrochen, der Hauptstadt-Mythos endgültig beendet. Rom war Vergangenheit – und wurde in den nächsten Jahrzehnten wiederholt geplündert. Aber das erschütterte dann niemanden mehr.

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