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Bauernbefreiung in Bologna

25.08.1256

Bauernbefreiung in Bologna

Aufgeregt hatten sich die Bürger Bolognas auf dem Marktplatz versammelt und lauschten den Worten des Podestà, des bestellten Stadtoberen, die schier Unglaubliches verkündeten: Alle Hörigen im Besitz von Bologneser Grundherren wurden in die Freiheit entlassen! Im Gegenzug wurden die Grundherren für den Verlust ihrer Hörigen aus der Stadtkasse entschädigt. Etwa 55 000 damalige Lire brachte die Kommune auf, um die etwa 5 800 unfreien Bauern freizukaufen – ein unerhörter Vorgang. Während sich in Europa seit dem 13. Jahrhundert immer mehr Bauern vergeblich gegen ihr Los und ihre Grundherren zu erheben begannen (etwa 1234 in Stedingen), waren in Bologna aber keine blutige Revolte oder ethischen Überlegungen der Hintergrund dieser beispiellosen Bauernbefreiung. Hier obsiegten letztlich pragmatische und wirtschaftliche Überlegungen.

Bologna, gebeutelt von kriegerischen Auseinandersetzungen, setzte durch die freien Bauern weniger auf billige Arbeitskräfte als auf höhere Steuereinnahmen – denn nur persönlich Freie zahlten Steuern, Hörige aber nicht. Gleichzeitig war zu erwarten, dass die Befreiten nun mehr Einsatz zeigten, sowohl bei der Arbeit als auch bei der Verteidigung ihres Guts im Kriegsfall. Die Bauernbefreiung von 1256, die Bologneser Juristen viele Monate lang detailliert vorbereitet hatten, ließ die Kommune 1257 schriftlich dokumentieren. Im „Liber Paradisus“ sind, unter dem Namen des Grundherrn geordnet, alle Hörigen aufgelistet, die damals die Freiheit erlangten.

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