Das englische Joch abschütteln und die weitere Verbreitung des Protestantismus in Irland verhindern: Seit 1594 kämpften irische Rebellen unter der Führung des irisch-gälischen Klan-Oberhaupts Hugh O’Neill gegen englische Truppen. Anlass waren Versuche der Engländer, ihren Machtbereich auch auf die Provinz Ulster im Nordosten der Insel auszudehnen. Im Jahr 1601 bekamen die Iren unerwartet Hilfe aus dem katholischen Spanien: König Philipp III. entsandte Truppen, Waffen und Munition. Am 2. Oktober 1601 landeten etwa 4000 Mann in Kinsale, um die Rebellen unter O’Neill zu unterstützen. Doch lag Kinsale nicht im umkämpften Ulster, sondern ganz im Süden Irlands in der Grafschaft Cork.
Die Spanier verschanzten sich in Kin‧sale, während die englische Übermacht den Belagerungsring schloss. Hugh O’Neill und sein Verbündeter Red Hugh O’Donnell in Ulster standen vor einer schwierigen Entscheidung: Sollten sie den Spaniern zu Hilfe kommen und Ulster unverteidigt zurücklassen? Die Situation der Belagerten, es war Winter geworden, ließ ihnen schließlich keine Wahl mehr. Sie zogen nach Süden, wo sie die Versorgungslinien der Engländer abschneiden konnten. Dennoch gelang den geschwächten Engländern Anfang 1602 der Sieg über die irisch-spanische Allianz und die Einnahme Kinsales. Diese entscheidende Niederlage veranlasste die Spanier, sich dauerhaft aus Irland zurückzuziehen. Zwei Jahre später mussten sich auch die irischen Rebellen in Ulster geschlagen geben.