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Berufsrevolutionär unter Arrest

29. August 1936

Berufsrevolutionär unter Arrest

Genau genommen war er ein Leben lang auf der Flucht. Zunächst vor dem Zaren, dann – nach der geglückten Revolution – vor seinen ehemaligen Parteifreunden. Denn Trotzki, lange Jahre eine der führenden Persönlichkeiten der russischen Revolution, war 1925 in Ungnade gefallen. Er galt als Anführer der „vereinigten linken Opposition“, die sich dem aufkommenden Machtanspruch Stalins entgegenstemmen wollte. Ohne Erfolg: Anfang 1928 wurde der ehemalige Volkskommissar nach Alma-Ata verbannt, ein Jahr später gar aus der Sowjetunion ausgewiesen. Türkei, Frankreich und, seit 1935, Norwegen, das waren die Stationen seines rastlosen Exils. Und in jedem Land die selben Auflagen: Keine politische und agitatorische Betätigung. Doch was sollte ein Berufsrevolutionär tun, wenn er nicht schreiben und veröffentlichen durfte? Und das bei all den Verleumdungen, der täglich von Moskau aus über ihn verbreitet wurden. Dort nämlich ereignete sich die große Säuberung, mit der Stalin seine Macht zu sichern suchte. In den Schauprozessen saßen zwar Kamenew und Sinowjew und andere auf der Anklagebank – doch immer mit im Kreuzfeuer war der „Faschistenknecht Trotzki“. Der versuchte sich zu wehren, durch verteidigende Zeitungsartikel und Veröffentlichungen. All das wurde den norwegischen Behörden zu heiß. Der Exilant solle seine schriftstellerischen Betätigungen gefälligst „auf bloße historische Arbeiten und allgemeine Betrachtungen beschränken“, forderte die zuständige Behörde, das Centralpasskontor, am 25. August. Als Trotzki sich weigerte, wurde er von der norwegischen Polizei unter Arrest gestellt. Damit schied er auf absehbare Zeit aus dem politischen Leben aus. Und doch kämpfte er weiter gegen seinen Erzfeind Stalin, einen „Kampf auf Leben und Tod“.

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