Millionen von Menschen waren gerührt von der einfühlsam geschilderten Geschichte der beiden Sklaven Tom und Eliza, die so traurig endete. Während Eliza die Flucht nach Kanada gelang, wurde Tom von einem Sklavenhalter grausam ermordet. Am Vorabend des amerikanischen Bürgerkriegs schürte der Roman „Onkel Toms Hütte“ der Autorin Harriet Beecher Stowe die Unruhe in der amerikanischen Bevölkerung, hatte die Schriftstellerin doch die Unmenschlichkeit der Sklaverei schonungslos offengelegt.
Ein Jahr lang war die Geschichte in der Zeitschrift „The National Era“ in Fortsetzungen erschienen, bevor sie am 20. März 1852 in Buchform herauskam und reißenden Absatz fand. In den nächsten zehn Jahren gingen über zwei Millionen Exemplare über die amerikanischen Ladentische und machten das Buch zu einem der meistverkauften in den USA.
In den Südstaaten hatte der Roman einen empfindlichen Nerv getroffen. Scharfe Kritik wurde laut, das Buch vermittle ein falsches Bild von der Sklaverei. Es erschienen etliche Romane, die zeigen wollten, wie gut es doch die Sklaven im Vergleich zu den Industriearbeitern des Nordens hatten. Der Erfolg und der politische Einfluß des Romans blieben jedoch auch im Süden ungebrochen. Als Stowe 1862 im Weißen Haus mit Abraham Lincoln zusammentraf, soll dieser sie mit den Worten begrüßt haben: „Sie sind also die kleine Frau, deren Buch diesen großen Krieg ausgelöst hat.