Der amerikanische Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 hatte große Teile des Landes verwüstet und rund eine Million Menschen das Leben gekostet. Den 3,5 Millionen Sklaven hingegen brachte der Sieg des Nordens über den Süden die Freiheit. Kurz nach Kriegsende beratschlagten die Kongreßmitglieder, was mit dem Süden geschehen solle. Wie garantierte man den ehemaligen Sklaven die Freiheit und schützte sie vor weiterer Diskriminierung? Die Zeit drängte: Bereits Ende 1865 hatten die besiegten Südstaaten die sogenannten „Black Codes“ erlassen, die von der neugewonnenen Freiheit nur noch wenig übrigließen. Selbst freie Berufs- und Ortswahl oder die Wahl des Ehepartners blieben eingeschränkt.
Am 9. April 1866 verabschiedete der amerikanische Kongreß das erste Gesetz auf Bundesebene, das dagegen eine umfassende Gleichberechtigung sichern sollte. Jede Person, gleich welcher Hautfarbe, die in den Vereinigten Staaten geboren worden war, sollte die Bürgerrechte erhalten. Die einstigen Sklaven konnten nun Verträge abschließen, Eigentum besitzen und vor Gericht klagen. Das Wahlrecht wurde ihnen zu diesem Zeitpunkt noch verweigert. Zuvor hatte der Präsident Andrew Johnson sein Veto eingelegt. Es sei nicht die Aufgabe des Bundesstaats, individuelle Freiheiten zu gewährleisten und dadurch Kompetenzen der Einzelstaaten zu beschneiden. Dennoch wurde der „Civil Rights Act“ im 14. Zusatzartikel der Verfassung verankert.