Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Spannungen zwischen den Siedlern in den britischen Kolonien und dem englischen Mutterland immer stärker geworden. Der Unmut gegen die hohe Steuerlast, Beschränkungen im Handel und Siedlungsverbote bündelte sich im Schlagwort „no taxation without representation“, also „keine Besteuerung ohne parlamentarische Vertretung“ (der Siedler im britischen Unterhaus).
Die Forderungen der 13 britischen Kolonien nach Handelsfreiheit und größerer Eigenständigkeit führten zum amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, der im April 1775 ausbrach. Am 4. Juli 1776 erklärten die Kolonien formell ihre Loslösung vom britischen Mutterland. Die „Declaration of Independence“ zählt zu den wirkmächtigsten Verfassungsdokumenten, denn in ihr wurde erstmals postuliert, daß Regierungen die Menschenrechte und die naturgegebene Gleichheit aller Menschen bewahren sollten. Bedeutsam ist die Formulierung, „daß, sobald eine Regierungsform diesen Endzwecken verderblich wird, es das Recht des Volkes ist, sie zu verändern oder abzuschaffen, und eine neue Regierung einzusetzen …“ Damit lieferte die Unabhängigkeitserklärung nicht nur eine Legitimation des Krieges gegen die britische Krone, sie beeinflußte auch das politische Klima in Europa nachhaltig.