Die Ursprünge des Johanniterordens lassen sich bis ins späte 11. Jahrhundert zurückverfolgen. Amalfische Kaufleute hatten um 1080 in Jerusalem unter dem Patrozinium Johannes des Täufers ein Hospital eingerichtet, in dem nicht allein Arme und Pilger aufgenommen, sondern insbesondere auch Kranke gepflegt wurden. Im Februar 1113 erkannte Papst Paschalis II. das Hospital als unabhängige Institution an. Damit bestätigte er ihm seinen gesamten Besitz und gewährte ihm die freie Wahl seines Vorstehers. Schon wenig später hatten die Johanniter, oft auch Hospitaliter genannt, zudem einen militärischen Zweig ausgebildet, der insbesondere bei der Verteidigung des Königreichs Jerusalem wertvolle Dienste leistete. Im Mittelpunkt der Gemeinschaft stand jedoch nach wie vor das Hospital, das bis zur zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts eine erstaunliche Größe angenommen hatte: Vier Ärzte und vier Wundärzte, neun diensthabende Pfleger in jeder Abteilung sowie etliche Priester sorgten sich um Körper und Geist von bis zu 2000 Männern und Frauen. Die Geburtshilfe besaß, sonst ganz und gar unüblich, Einzelbetten und sogar Wiegen. Vom Johanniterorden jedoch kann man mit einiger Sicherheit erst ab 1154 sprechen, als Papst Eugen III. die eigene Regel der Johanniter anerkannte und die geistliche Gemeinschaft reich privilegierte.
Februar 1113
Der Papst und die JohanniterTeilen: