In der Nacht des 17. Juni 1972 verhaftete die Washingtoner Polizei im „Watergate“-Gebäude fünf Personen, die in das Hauptquartier der Demokratischen Partei eingebrochen waren. Der politische Betrieb der USA war größere Skandale gewohnt. Doch die Ermittlungen der amerikanischen Justiz zeigten schon bald, dass die Auftraggeber bis in den Umkreis des republikanischen Präsidenten Richard Nixon reichten. Die anfänglichen Ermittlungen überstand der recht populäre Nixon noch erfolgreich; ihm gelang im November 1972 einer der höchsten Wahlsiege der amerikanischen Geschichte. Doch die Presse ließ nicht locker, und die Schlinge zog sich zu. Allen voran, untersuchten die beiden Journalisten Carl Bernstein und Bob Woodward von der „Washington Post“ den Skandal und berichteten darüber, auch mit Hilfe einer Quelle aus dem Weißen Haus. Die Justiz ermittelte schließlich wegen Steuerhinterziehung, Korruption und verdeckter Wahlkampfspenden. Der Einbruch hatte sich zu einer Staatskrise entwickelt.
Nixons Unschuldsbeteuerungen schienen dagegen immer weniger glaubhaft. Der Rücktritt seiner engsten Berater brachte nicht das gewünschte Ergebnis. Im April 1974 wurden schließlich Tonbandabschriften aus Bürogesprächen veröffentlicht, die den Präsidenten als Mitwisser entlarvten. Die Vulgarität des noch geschönten Berichts tat ihr Übriges. Nixon kam der fast sicheren Amtsenthebung im August 1974 durch seinen Rücktritt zuvor.