Für die Niederländer war das „Rampjaar“ 1672 ein Katastrophenjahr. Im Geheimvertrag von Dover hatten Ludwig XIV. von Frankreich und Karl II. von England ein Bündnis gegen die Niederlande geschmiedet und erklärten ihnen 1672 den Krieg. Die Franzosen marschierten mit gut 120 000 Mann vom Niederrhein her ein und hatten gegen die überrumpelte niederländische Landarmee leichtes Spiel, so dass sie bis nach Utrecht vorstoßen konnten. Den Schuldigen für das Desaster glaubte man schnell gefunden zu haben: Johan de Witt, als Ratspensionär der entscheidende Staatsmann Hollands. Er habe das Land in die Isolation geführt und es außerdem zugunsten der Seepolitik versäumt, die Landarmee zu stärken. Nach einem Anschlag auf sein Leben im Juni 1672 trat de Witt als Ratspräsident zurück, und Anhänger des Hauses Oranien setzten den jungen Prinzen Wilhelm III. als Statthalter ein. Doch die Wut auf Johan de Witt und seinen Bruder Cornelis war unermesslich: Als Johan den inzwischen inhaftierten Cornelis am 20. August 1672 im Gefängnis in Den Haag aufsuchen wollte, bevor Cornelis wegen angeblicher Untreue ins Exil gesandt wurde, fielen beide der Haager Schützenkompanie in die Hände: Die Brüder wurden, wohl nicht ohne Zutun der Oranier, grausam gelyncht.
20.08.1672
Die Brüder de Witt gelyncht4. August 2017
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