Im Juni des Jahres 1158 kamen Kaiser Friedrich Barbarossa, Sachsenherzog Heinrich der Löwe, seit 1156 auch Herzog von Bayern, Bischof Otto von Freising und viele hochrangige Fürsten des Reichs in Augsburg zusammen: Zu einer gütlichen Einigung zwischen dem Herzog von Bayern und dem Freisinger Bischof wollte man gelangen. Der Streitgegenstand war eine bischöfliche Brücke über die Isar, die Heinrich der Löwe wohl schon mehrere Jahre zuvor hatte abreißen lassen. Eine neue Brücke einige Kilometer flussabwärts nahe der Siedlung „Munichen“ wurde errichtet und verschaffte fortan dem Herzog die einträglichen Brückenzölle – sehr zum Ärger des Bischofs. In Augsburg nun schlossen die beiden Streithähne einen Vergleich. In einer am 14. Juni ausgestellten Urkunde wurde festgehalten, dass „Munichen“, dessen Name verrät, dass es auf eine Mönchssiedlung zurückgeht, zu einem Markt erhoben werden sollte. Der Bischof von Freising erhielt ein Drittel aus den Markt-, Münz- und Zolleinnahmen.
Zwar wurde dieser Vergleich im Jahr 1180 nach dem Sturz Heinrichs des Löwen durch ein Urteil der Reichsfürsten aufgehoben, doch die Entwicklung „Munichens“ – Münchens – war nicht mehr aufzu‧halten. Bereits 1175 hatte der Ort das Stadtrecht erhalten und wurde später zur Residenzstadt der wittelsbachischen Herzöge. Der 14. Juni 1158, jener Tag, an dem die Urkunde von Bischof und Herzog beurkundet und besiegelt wurde, gilt offiziell als Gründungsdatum der Isarmetropole.