Auch Kaiserdynastien haben mal klein angefangen. Im spätmittelalterlichen Deutschland spielten die Hohenzollern als „Burggrafen von Nürnberg“ zwar eine achtbare, aber keine überragende Rolle. Das änderte sich, als der Luxemburger Sigismund, Sohn Karls IV., 1410/11 römisch-deutscher König wurde. Denn ihm soll der zu dieser Zeit amtierende Burggraf Friedrich VI. in jungen Jahren einmal das Leben gerettet haben. Wichtiger war, daß im „Wahlkampf“ um die Königswürde der Hohenzoller der entscheidende Mann war. Nun sollte er seinen Lohn empfangen. Denn ebenfalls im Jahr 1411 war Jobst von Mähren gestorben, an den Sigismund die Markgrafschaft Brandenburg verpfändet hat. Und Sigismund sah die Möglichkeit, die Mark mit einem treuen Mann ruhig zu stellen. Am 8. Juli 1411 bestellte er Friedrich dort zum „Hauptmann und Verweser“. Damit war der gebildete und ehrgeizige Friedrich allerdings nicht zufrieden: Er wollte Kurfürst werden. Das traf sich mit Sigismunds Interessen, der seinen Rückhalt im Kurkollegium ausweiten wollte. Und so erfolgte am 30. April 1415 auf dem Konzil in Konstanz die Belehnung mit der Markgrafschaft, während die zeremonielle Übertragung der Kurwürde im April 1417 ebendort stattfand: Doch mit dem Titel hatte Friedrich, jetzt mit dem Beinamen „der Erste“, auch Brandenburgs Probleme übernommen: Die ortsansässigen Ritter dachten nicht daran, sich dem neuen Landesherrn zu unterwerfen. „Und wenn es ein Jahr lang Nürnberger regnete“, sollen die Störrischsten von ihnen gehöhnt haben, sie wollten nicht weichen. Doch aller Widerstand half nichts, und so legte Friedrich den Grundstein für den Aufstieg der Hohenzollern bis hin zur Kaiserwürde.
18. April 1417
Die Hohenzollern machen KarriereTeilen: