Allen Grund zu feiern hatte Graf Ferdinand von Zeppelin anlässlich seines 70. Geburtstags am 8. Juli 1908. Nur einige Tage zuvor hatte er bewiesen, wie leistungsstark das nun schon vierte Modell seiner Luftschiffe war: Die LZ 4 blieb zwölf Stunden in der Luft. Das jedoch genügte der Reichsregierung, die die Schiffe kaufen wollte, nicht: Zeppelin sollte die Funktionstüchtigkeit seiner Schiffe durch eine 24-Stunden-Fahrt beweisen.
Als der Graf im August 1908 abhob, stand viel auf dem Spiel. Zunächst lief alles gut. Der Zeppelin flog von Friedrichshafen den Rhein entlang bis zur Wendemarke Mainz. Auf dem Rückweg am 5. August 1908 musste das Luftschiff jedoch wegen Motorschadens südlich von Stuttgart, bei Echterdingen, notlanden. Vor den Augen Zehntausender Schaulustiger riss eine Gewitterböe das Schiff aus seiner Verankerung – es trieb ab. Beim Aufprall auf dem Boden ging die LZ 4 in Flammen auf. Was zunächst wie ein Desaster aussah, entpuppte sich als ein wahrer Glücksfall für Zeppelin. Die „Katastrophe von Echterdingen“ beherrschte als „nationales Unglück“ die Schlagzeilen der Presse. In einer großen Begeisterungswelle wurde Zeppelin zum Volkshelden gekürt. Einem Spendenaufruf folgten zahlreiche Privatleute, Unternehmen, Verbände, Städte und Gemeinden, so dass in kürzester Zeit über sechs Millionen Mark zusammenkamen und Zeppelin eine Stiftung sowie die „Luftschiffbau Zeppelin GmbH“ gründen konnte.